Iwan Konjew (englische Transkrition: Ivan Koniev bzw. Konev), geboren am 28. September 1897 in Lodejno (zweitweise Lenino), gestorben am 21. Mai 1973 in Moskau, war ein sowjetischer Heerführer. In der Zeit vor und nach dem Mauerbau war er Oberkommandierender der GSSD in der DDR, zuvor Oberfehlshaber der Truppen des Warschauer Vertrages bekannt.
Im 2. Weltkrieg kämpfte Konjew an der Seite von Georgij Shukow und hatte großen Anteil am Erfolg der Winteroffensive mit dem kampf um Küstrin und dem Vorstoß zu Oder und Neiße. Konjew war von 1950 bis 1952 stellvertretender Verteidigungsminister der UdSSR und von 1955 bis 1960 Oberkommandierender des Warschauer Vertrags. Als Mitglied des ZK der KPdSU war er 1956 an der Vorbereitung des 20. Parteitags der KPdSU beteiligt, in der die KPdSU unter Chrustschow eine erste Abrechnung mit dem Stalinismus vornahm. Von 1960 bis 1962 stand Konjew der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD) vor, danach ging er im Rang eines Marschalls in den militärischen Ruhestand.
Am 10. August 1961 lud Konjew als Befehlshaber der sowjetischen Streitkräfte in der DDR die Stadtkommandanten der drei Westalliierten in sein Potsdamer Hauptquartier ein. Vermutlich informierte er sie darüber, was am 13.
August geschehen würde, und sichert ihnen zu, daß ihre Rechte unberührt bleiben. Vier Wochen nach dem Mauerbau soll Konjew der DDR nahegelegt haben, die innerdeutsche Grenze zu verminen.
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