Absatz 1 | Absatz 1 | |
Die '''Kampfgruppen der Arbeiterklasse''' waren ein [[Bewaffnete Organe|bewaffnetes Organ]] in der DDR. Sie wurden nach den Erfahrungen des [[17. Juni 1953]], der offiziell als konterrevolutionärer Putsch bezeichnet wurde, im Juni [[1954]] gegründet. | Die '''Kampfgruppen der Arbeiterklasse''' waren eine Freiwilligen-Armee in der DDR. Sie rekrutierte sich aus Werktätigen der Betriebe und stand nicht ständig unter Waffen, war also eine Miliz. Sie sah sich gern in der Tradition des Thälmannschen Rotfrontkämpferbundes und wurde nach den Erfahrungen des [[17. Juni 1953]], der offiziell als konterrevolutionärer Putsch bezeichnet wurde, im Juni [[1954]] gegründet. | |
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Die Kampfgruppen hatten eine Stärke von ca. 187.000 Mann. In den 1980er Jahren gab es 39 motorisierte Bataillone, 428 motorisierte Hundertschaften und 2.164 nichtmotorisierte Züge, die teilweise zu Hundertschaften zusammengefaßt waren. Ihre Hauptbewaffung war die Maschinenpistole vom Typ Kalaschnikow und das hauptsächliche Transportmittel - soweit sie nicht motorisiert waren - der LKW. Ein Teil der motorisierten Kampfkräfte war mit dem SPW 152, mit Granatwerfern sowie Panzer- und Luftabwehrmitteln ausgerüstet. | ||
Sie galten als ''bewaffnetes Organ der Arbeiterklasse'' in Betrieben, Landwirtschaft und sonstigen Einrichtungen und standen direkt unter Führung der [[SED]]. Der historisch wichtigste Einsatz war ihre Beteiligung an der Abriegelung der Grenzen zu [[Westberlin]] und Westdeutschland ("[[Mauerbau]]") am 13. August [[1961]], zu dem allerdings viele der vom Einsatzstab unter [[Erich Honecker|Honecker]] angeforderten Einheiten nur mit 40 - 70% Mannschaftsstärke erschienen. | Die Kampfgruppen galten als ''bewaffnetes Organ der Arbeiterklasse'' in Betrieben, Landwirtschaft und sonstigen Einrichtungen und standen direkt unter der Führung der [[SED]]. Der historisch wichtigste Einsatz war ihre Beteiligung an der Abriegelung der Grenzen zu [[Westberlin]] und Westdeutschland ("[[Mauerbau]]") am 13. August [[1961]], zu dem allerdings viele der vom Einsatzstab unter [[Erich Honecker|Honecker]] angeforderten Einheiten nur mit 40 bis 70 Prozent Mannschaftsstärke erschienen. | |
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Der Dienst in den Kampfgruppen war eine ''mögliche'' Form des Reservistendienstes nach geleistetem [[Wehrdienst]] (Teil der [[Wehrpflicht]]). Übungen fanden in der Regel einmal monatlich - meist am Wochenende - statt, die Angehörigen trugen im Dienst eine graue Felduniform und leichte Waffen. Zur Bewaffnung der Kampfgruppen gehörten ferner sMG, Granatwerfer, [[Abkürzungen P|PALR]] u.a.m. | Der Dienst in den Kampfgruppen war eine ''mögliche'' Form des Reservistendienstes nach geleistetem [[Wehrdienst]] (Teil der [[Wehrpflicht]]). Übungen fanden in der Regel einmal monatlich - meist am Wochenende - statt, die Angehörigen trugen im Dienst eine graue Felduniform und leichte Waffen. | |
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Die Kampfgruppenverbände waren in Trupps bzw. Gruppen (kleinste Einheit, etwa eine Geschützbedienung), selbständige Züge, Hundertschaften und Bataillone (als größte Einheit) eingeteilt. Die ''Dienststellungsabzeichen'' waren sämtlich schlicht gehalten (''Abb.''), desgleichen die ganze Uniform: Dies sollte die Gemeinsamkeiten zwischen den Angehörigen der Einheiten unterstreichen, die sich oft als Kollegen aus den Betrieben kannten, und nicht primär eine straffe Hierarchie etablieren. | Die Kampfgruppenverbände waren in Trupps bzw. Gruppen (kleinste Einheit, etwa eine Geschützbedienung), selbständige Züge, Hundertschaften und Bataillone (als größte Einheit) eingeteilt. Die ''Dienststellungsabzeichen'' waren sämtlich schlicht gehalten (''Abb.''), desgleichen die ganze Uniform: Dies sollte die Gemeinsamkeiten zwischen den Angehörigen der Einheiten unterstreichen, die sich oft als Kollegen aus den Betrieben kannten, und nicht primär eine straffe Hierarchie etablieren. Anfänglich war die "Uniform" ein blauer Overall mit einer am linken Oberarm zu tragenden roten Armbinde, später ein olivgrüner zweiteiliger Kampfanzug, wie er sehr ähnlich auch in der [[NVA]] getragen wurde. | |
Absatz 7 | Absatz 9 | |
Die "Genossen Kämpfer" (so die Anrede der Feierabend- und Wochenendkrieger) bekamen dafür im Rentenalter eine stattliche Zusatzrente von 100 Mark monatlich. | Die "Genossen Kämpfer", wie die offizielle Anrede lautete, bekamen nach mindestens 20 Jahren Kampfgruppendienst im Rentenalter eine stattliche Zusatzrente von 100 Mark monatlich. | |
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Innerhalb der [[RGW]]-Staaten bestand nur in der DDR und in der Tschechoslowakei diese Form der Arbeitermilizen. | Innerhalb der [[RGW]]-Staaten bestand nur in der DDR, der CSSR und in der VR Ungarn diese Form der Arbeitermilizen. |
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