Wolfgang Hempel

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Wolfgang Hempel * 7. März 1927 Neustadt an der Orla ? † 4. Dezember 2004 Erfurt

Wolfgang Hempel war einer der bekanntesten Sportreporter der DDR. Seine sonore Baßstimme und sein nüchterner, aber sehr sachlicher und sachkundiger Kommentar machten ihn zu einem der beliebtesten Kommentatoren für Fußball und Eishockey. Seine Fachkenntnis brachte ihm unter Kollegen und Freunden den Beinamen "der Doktor" ein.

Hempel wurde in Neustadt/Orla geboren, kam aber schon als Kind nach Erfurt, wo er beim damaligen Sportclub auf der Cyriaksburg Fußball spielte. Gegen Kriegsende noch einberufen, kam er nach der Kriegsgefangenschaft nach Thüringen zurück. Sein Debüt als Reporter gab er 1948 mit der Übertragung eines Profi-Boxkampfes aus Erfurt im Sender Weimar. Mit der sachlichen und eben nicht deutsch-nationalen Kommentierung des Fußball-WM-Endspiels von 1954 schuf sich Hempel Freunde wie Feinde. Letztere nahmen ihm vor allem seine 30sekündige Sprachlosigkeit nach dem deutschen Siegtreffer übel. Zuvor hatte Hempel zweimal Tor gerufen, einmal euphorisch klingend, danach noch einmal enttäuscht klingend. Die Stelle wurde später vielfach diskutiert und analysiert. Möglich ist, dass der erste Torschrei spontan war, und dann die Erinnerung an die Direktive der Vorgesetzten vor der Abreise einsetzte. Die entscheidende Stelle: [Real-Audio].

Hempel machte sich später durch unzählige Reportagen vom Fußball (u. a. 7 Weltmeisterschaften) und Eishockey (30 Weltmeisterschaften) einen Namen, teilweise für das DDR-Fernsehen, teilweise für Radio DDR ?, und wurde zur Nummer zwei in der Beliebtheit hinter Heinz Florian Oertel ?. Nach der Abwicklung des DDR-Rundfunks war er noch mehrere Jahre für Eurosport im Einsatz und moderierte eine Sportsendung bei einem regionalen Privat-Hörfunksender. Nach einem Hirnschlag und langer Krankheit starb er am 4. Dezember 2004 in einem Erfurter Krankenhaus.






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