VEB Stickstoffwerk Piesteritz

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VEB Stickstoffwerk Piesteritz, später VEB Agrochemie Piesteritz

Geschichte des Werks: Stickstoff ist für die Herstellung von Schießpulver und Sprengstoffen notwendig. Das Deutsche Reich wollte sich im 1.Weltkrieg von der starken Importabhängigkeit lösen. Das Reichsschatzamt erwirkte 1915 die Errichtung der Reichsstickstoffwerk Piesteritz bei Wittenberg. Zunächst wurden Kalziumkarbid, Salpetersäure und Kalkstickstoff hergestellt. Weitere Produkte wie Ruß und Phosphor kamen schrittweise hinzu.

Mit dem Ende des 2.Weltkriegs wurden Teile des Werks demontiert und in die Sowjetunion überführt. Die Versuche der verbliebenen Belegschaft, einzelne Werksbetriebe wieder anzufahren, führte zu einer zweiten Demontagewelle. - Ab Anfang 1946 ging das Stickstoffwerk Piesteritz schrittweise wieder in Produktion. Am 1. Oktober 1946 erhielt das Stickstoffwerk Piesteritz die Rechtsform einer Sowjetischen Aktiengesellschaft ? (SAG). In der Folge wurden praktisch alle Produktionsanlagen wieder in Betrieb genommen. Hinzu kamen neue Produkte wie Aminolackharze und Didi-Formmasse.

Am 31. Dezember 1953 wurde das Stickstoffwerk von der Sowjetischen Aktiengesellschaft in einen Volkseigenen Betrieb (VEB) umgewandelt. Die Produktion von Organischem Glas (O-Glas - Plexi-Glas) beginnt im neu errichteten "Westwerk": Alle bisherigen Produktionsbetriebe des Stickstoffwerk Piesteritz befanden sich im "Südwerk".

In den 60er Jahren wurden einerseits die bisherigen (Vorkriegs-)Anlagen intensiver genutzt und andererseits im Südwerk weitere Anlagen errichtet: neue Salpetersäureanlage, Seltene Erden, phosporsaure Salze.

Am 7. Oktober 1970 wurde der Grundstein für ein völlig neues Werk, das "Nordwerk" gelegt: Zwei japanische Ammonikaanlagen, drei Harnstoffanlagen und eine Salpetersäureanlage gingen 1973 in Betrieb. Rohstofflieferant war eine aus der Sowjetunion kommende Erdgasleitung. In der Bauphase waren zeitgleich bis zu 2.000 Ingenieure und Arbeiter aus Japan, CSSR, Algerien und weiteren Ländern beschäftigt. Die Abschottung zur DDR-Bevölkerung war daher nicht vollständig möglich. Insbesondere die große Zahl der algerischen Arbeiter führte zeitweise zu erheblichen Problemen im täglichen Zusammenleben mit der DDR-Bevölkerung.

Ab 1979 war das Stickstoffwerk Piesteritz, welches mehrfach umbenannt wurde, Teil und Sitz des VEB Kombinat Agrochemie Piesteritz.

Werksteile:

  • Südwerk
  • Nordwerk
  • Westwerk
  • Griebo

Produkte (Auswahl):


Quelle: 80 Jahre Stickstoffwerke Piesteritz, Firmenschrift 1995





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