Mobilmachungsbefehl/Erlebnisbericht

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Einschreiben an das Wehrkeiskommando 1100 Berlin /Pankow?, Pestalozzistrasse 30/33:

Betrifft, Mitteilung ueber Befehlsverweigerung

Aufgrund der Ereignisse der letzten Tage und Wochen, insbesondere des brutalen Vorgehens der Sicherheitskraefte gegen Zivilisten und der noch ungeklaerten Befehle (Schiessbefehle) vom 09/10/1989 gegen friedliche Demonstranten in Leipzig, erklaere ich hiermit, dass ich in diesem Land keine Waffe mehr in die Hand nehme! Der Fahneneid ist fuer mich nicht mehr bindend, da ich ihn unter einer Willkuerherrschaft von, wie sich jetzt herausstellt, inkompetenten Fuehrungskraeften und unter massivem psychologischem und physiologischem Druck ablegen musste!

Gleichzeitig moechte ich meinen ganz persoenlichen Beitrag zur Abruestungspolitik der DDR leisten und verweigere hiermit den Mobilmachungsbefehl 6410/14013100/7/37!

Ich bin fest davon ueberzeugt, dass "die Verachtung und der Zorn des gesamten werktaetigen Volkes" nicht mich, sondern die Regierung trifft, welche dieses Land durch jahrzehntelange Misswirtschaft, die bis hin zum Verbrechen geht, in die jetzige katastrophale, fast hoffnungslose Lage brachte!

Berlin d. 23.11.1989

Unterschrift Anlage: Mobilmachungbefehl 6410/14013100/7/37






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