Kunst und Antiquitäten GmbH

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Die Kunst und Antiquitäten GmbH (KuA) war eine wichtige Firma und Devisenquelle des Bereiches Kommerzielle Koordinierung (KoKo). Die Geschäftstätigkeit der KuA GmbH bestand vor allem im Verbringen von zumeist in der DDR staatlich gestohlenen (s.u.) Kunstgegenständen und Antiquitäten in die BRD und nach Westberlin. Dort wurden die Objekte verkauft, der Gewinn floss an die KoKo.

In der KoKo-Zentrale war die KuA GmbH der Hauptabteilung I zugeordnet.

Die KuA GmbH wurde am 20. Februar 1973 gegründet, maßgeblich daran beteiligt und erster Generaldirektor war Horst Schuster, der nach seiner Abberufung (1980) und Versetzung zur BERAG (1981) in die BRD überlief. Sein Nachfolger wurde Joachim Farken ?, der bis zur Liquidation der KuA 1990 im Amt blieb.

Der Sitz der KuA GmbH befand sich in Berlin, Französische Str. 15; das Hauptlager mit mehreren, mit blauem und weißem Kunststoff verkleideten Gebäuden und großen Hallen befand sich links und rechts der Kastanienallee (Nr. 19, 20; Abb.) in Mühlenbeck, nahe der Berliner Stadtgrenze, unmittelbar am S-Bahnhof Mühlenbeck-Mönchmühle.

Abb.: Ehemaliges Hauptlager der KuA GmbH (Juli 2004)

Eine Tochtergesellschaft der KuA war die Delta Export Import GmbH. Diese nutzte ebenfalls das Lager der KuA GmbH in Mühlenbeck, ihr vormaliger Geschäftsführer Klaus-Dieter Richter war ab 1986 stellvertretender Generaldirektor der KuA.

Ein weiterer auf diesem Gebiet tätiger KoKo-Betrieb war der VEB Antikhandel Pirna mit seinem leitenden Mitarbeiter Axel Hilpert.


Das Verbringen von Kunst- und Kulturgegenständen ins Ausland war nach DDR-Recht eine Straftat. Daher bezog sich die Geschäftstätigkeit der KuA GmbH in "halboffizieller" Sprachregelung auf "Gebrauchtwaren" - das tatsächliche Geschäftsgebaren vollzog sich konspirativ, offizielle Stellungnahmen gab es vor 1990 nicht.

Doch nicht nur deshalb muss man die Methoden der KuA GmbH als kriminell bezeichnen. Bürger, die Kunst- und Antiquitätensammlungen besaßen, wurden mit fingierten Straftatvorwürfen (meist Steuervergehen) konfrontiert und zu Haft- oder hohen Geldstrafen verurteilt. Die Sammlungen wurden zur Begleichung der "Steuerschuld" eingezogen. Die so staatlich gestohlenen Antiquitäten wurden von der KuA v.a. in die BRD verkauft.


  • Literatur:
    • Ulf Bischof: Die Kunst und Antiquitäten GmbH im Bereich Kommerzielle Koordinierung, ISBN 3899490487





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