Jeans/Erlebnisbericht

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Es gibt Levis!

In Wittenberg gab es an einem nassen, kalten Novembertag (1979 oder 1980) ein Gerücht: "In der HO haben 'die' Levis verkauft! Tatsächlich liefen dann einige Jugendliche mit Levis rum.

Mutter gab mir die 200 Mark, die mir eigentlich immer gehörten... Mehrere Tage streunte ich um das HO herum. Das HO war ein Bekleidungsgeschäft in der Wittenberger Innenstadt. Zwei Etagen. Und nur häßliches DDR-Zeug. Auf beiden Etagen.

Den dritten (oder fünften) Tag, ich weiss es nicht mehr, da stand vor dem HO eine sehr große Schlange. Im November, im Nebel, in der feuchten Kälte. Ich wußte: Meine Levis! und stellte mich an. Ich war noch Schüler. Da muss man pünktlich zu Hause sein. Zwei Stunden Anstehen vor dem HO ... egal: Vielleicht gibt es dort meine Levis!

Irgendwann war ich drin. Das HO hatte zwei Etagen. Die obere Etage sah heute aus wie ein Warenlager: Überall nur Levis. Ich probierte an. Sie paßte. Eine echte Levis paßt immer. Jedem Mann. Der wurde auch ich, mit diesem Tag, mit dieser Levis.

Meine Levis war 30/36. Mutter nähte die Hosenbeine um - nach außen. Das war die Mode. Die Ledermarke war da. Zwar nicht angenäht, aber immerhin in der Po-Tasche mitgeliefert. Mutter nähte sie an die Stelle, an die das Lederschild für eine Levis, meine Levis, gehört. Sie nähte mit drei senkrechten Nähten - aber das machte nichts: Es war meine Levis! -- MartinEbert ? (am 30.09.2003)

Meine ersten Jeans Levis brachte mein Alter mir aus der Mülltonne mit. Ein Anderer hatte die weggeschmissen. Mit Knopfleiste. Ich nähte die dann um auf Schlauch. Meine ersten Richtigen mit Rotschild kaufte ich auf dem Basar in Budapest 1979. Deshalb auch bei stars'n stripes t-Shirts hatten wir immer eine gute Ausrede. "das ist nicht vom Klassenfeind, das ist aus Ungarn!" Da hamse gekotzt. Und trotzdem verboten. Wobei ich heute sagen muß: Schuluniformen wären angebracht.

Mitautor-Drstrange






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